Entspannter Urlaub mit Teenagern

Urlaub mit Teenagern – so wird es entspannt

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Urlaub mit Teenagern kann auch durchaus Spaß machen und lustig werden. Doch dazu sollten Eltern ein paar Tipps und Regeln einhalten. 

 

Ob Urlaub anstrengend wird oder nicht, fängt bereits bei der Planung an. Oft gehen die Meinungen eines schönes Urlaubes zwischen Eltern und Jugendlichen sehr weiter auseinander. Da sehnen sich die Eltern nach Kultur, Städtetrips und Kirchenbesuchen, während die Teenager nur Strand, Sonne, chillen und andere Kids treffen im Sinn haben. 

 

Hier meine 8 besten Tipps, wie ihr das hinbekommt: 

 

Urlaub mit Teenagern #1: Bezieht die Kinder in die Planung mit ein

Wenn der Nachwuchs älter als 11/12 Jahre alt ist, sollten Eltern anfangen, die Kinder in die Urlaubsplanung mit einzubeziehen. Wenn Kinder das Gefühl haben, dass ihre Wünsche auch zählen und Gewicht haben, sind sie viel kooperativer, auch Kompromisse einzugehen. 

 

 

Setzt euch als Familie zusammen, legt ein Budget fest, sammelt, was jeder aus der Familie für Wünsche an den gemeinsamen Urlaub hat und versucht, dass ALLE Wünsche integriert werden. Eltern sollten nicht vergessen, dass ihre Kinder ab der Pubertät eigene Wünsche und Interessen entwickeln und daher ist es wichtig, von der Diktatur zur Demokratie zu wechseln. 

Wer sich dafür entscheidet, als Elternteil seine Ansichten kompromisslos durchzusetzen, der entscheidet sich auch für maulende, streitende und meist sehr anstrengende Kinder. Es ist alles eine Entscheidung. Wir haben als Eltern immer die Wahl, ob wir gemeinsam entscheiden oder alleinherrschaftlich. 

 

Urlaub mit Teenagern #2: Eltern und Jugendliche haben unterschiedliche Bedürfnisse

 

Eltern haben oft eine andere Vorstellung davon, was dann im Urlaubsort passiert bzw. wie man den Urlaub als solchen erlebt. Von 20 Stunden auf der Liege liegen und lesen bis hin zu 5 Stunden Sport am Tag ist alle in Ordnung. Das A und O beim Urlaub mit Teenagern ist LEBEN und LEBEN LASSEN. 

 

Teenager wollen chillen, Handy spielen, zocken, nichts tun oder mit anderen Jugendlichen abhängen. Eltern wollen oft etwas sehen, aktiv sein, wandern, radeln, schwimmen gehen. Wenn wir Eltern den Kindern zugestehen, dass sie etwas anderes unter Urlaub verstehen als wir, dann haben wir auch eine entspannte Zeit. 

 

Die Mutter möchte gerne Tennis spielen – super viel Spaß! Aber wenn der Nachwuchs lieber vor sich hin chillt, ist das genauso ok. Eltern sollten ihr Kind daher nicht dazu zwingen, dieselben Dinge toll finden zu müssen, wie die Eltern. Jeder sollte im Urlaub das tun dürfen, was ihm Spaß macht, egal ob der Rest der Familie das versteht oder nicht. Die Teenager zwingen uns Eltern ja auch nicht dazu, den ganzen Tag am Handy zu hängen, nur weil sie es gut finden. 

 

Urlaub mit Teenagern #3: Eltern sollten keine hohen Erwartungen an die Kinder haben

 

Eltern sollten keine Erwartungen an ihre Jugendlichen haben. Nur weil es jetzt Ferienzeit ist, wird sich ein Jugendlicher im Pubertätschaos nicht um 180 Grad ändern und das lustige, fröhliche und total entspannte Kind sein, dass es noch vor 3-5 Jahren gewesen ist. Wenn Kinder zu Jugendlichen werden, halten Eltern sich gedanklich gerne in der Vergangenheit auf und vergleichen das 8-jährige süße Mädchen mit der angehenden Frau von heute. Doch dazwischen liegen Welten! 

 

Wenn Kinder zuhause nicht gerne Städtereisen unternehmen, werden sie diese auch in den Ferien nicht gerne machen. Wenn Geschwister sich streiten, werden sie das auch im Urlaub tun, wenn der Nachwuchs zuhause nicht mithelfen muss, wird er das auch im Urlaub nicht tun. Daher kann ich Eltern nur raten, erwartet nicht, dass sich die Kinder im Urlaub plötzlich anders verhalten als daheim. 

 

Urlaub mit Teenagern #4: JA Eltern sind den Kids peinlich!

 

Eltern sind den Jugendlichen eine zeitlang peinlich. Das muss uns nicht gefallen, ist aber so. Wenn sich die Jugendlichen tagsüber am Strand lieber 100 Meter entfernt in die Liege legen wollen, lasst sie! Wenn sich die Teenager lieber mit anderen Gleichaltrigen tagsüber in die dunklen Räume des Jugendraumes zurück ziehen statt am Pool zu liegen, lasst sie. Wenn die Jugendlichen lieber am Pool chillen als sich Kirchen, Berge und Denkmäler anzusehen, lasst sie. 

 

Jugendliche lösen sich in der Pubertät von uns Eltern und das geschieht auch, wenn die Schule gerade geschlossen hat. Daher ist es total normal, dass Teenager im Urlaub andere Dinge machen wollen als die Eltern. Weil sie sich ablösen, die Eltern und die kleinen Geschwister peinlich und voll uncool finden und lieber ihr eigenes Ding machen. Loslösen gehört zum Erwachsen werden dazu. 

 

Klar kann man seinen Teenie dazu zwingen, mit zum Städtetrip oder zur Bootsfahrt zu kommen. Aber dann darf man sich nicht über Gemotze, gelangweilte Blicke und Desinteresse aufregen. Wenn Eltern sich für diesen Weg entscheiden, dann mit allen Konsequenzen. Wer sich dazu entscheidet, dass er sein Kind dazu zwingt, mitzukommen und dann auch noch erwartet, dass dies freudig und gut gelaunt und euphorisch passiert, der trainiert Kindern an, sich zu verstellen, seine Gefühle zu verleugnen und die Eltern anzulügen.

 

Urlaub mit Teenagern #5: Lasst den Kindern Zeit für sich

 

Eltern sollten Jugendlichen Zeit für sich gönnen. Urlaube bei denen jeder Tag verplant ist, dauern Action ist, keine Zeiten für Ruhepausen, chillen und Nichtstun eingeplant sind, werden den meisten Jugendlichen keinen Spaß machen. Außer ihr erlebt jeden Tag spektakuläre Abendteuer. Teenager brauchen Zeiten zum Nichtstun, Herumliegen, Chatten und Chillen. 

 

Pubertät ist anstrengend und daher sind viele Jugendliche bereits vom augenscheinlichen Nichtun erschöpft. Doch innerlich passiert sehr viel, was wir erst später mitbekommen! Daher ist es ganz normal, dass Jugendliche teilweise schon mit atmen leicht überfordert sind. Auch im Urlaub. 

 

Urlaub mit Teenagern #6: Teenager brauchen auch im Urlaub den Kontakt zu ihren Freunden

 

Eltern sollten respektieren, dass Jugendliche auch im Urlaub mit ihren Freunden verbunden bleiben wollen. Digital Detox im Urlaub für ALLE ist super! Aber Jugendlichen brauchen den Austausch mit ihren Freunden daher sollten sie auch ab und an das Handy nutzen dürfen. 

 

Wenn die Kinder in die Pubertät kommen, suchen sie sich eine Clique, Freunde oder andere Menschen die das Loch im Herzen, welches durch die Trennung von der Familie entsteht, füllen. Daher haben Freunde im Jugendalter oft ein viele höheren Stellenwert als danach. Das verstehen wir Eltern nicht immer, sollten wir aber respektieren. Und wer sich an seine Jugend erinnert, wird sicherlich ein paar Beispiele finden, bei denen es ähnlich gewesen ist. Auch wenn wir damals noch kein Smartphone hatten. 

Vor allem wenn der Teenie verliebt ist, wird er im Urlaub Höllenqualen durchleben, wenn er 14 Tage nicht posten, schreiben oder chatten kann! 

 

Urlaub mit Teenagern #7: Lass deinen Teenager schlafen

Jugendliche schlafen gerne lange. Ja, dadurch bekommen sie möglicherweise weniger Sonne ab. Aber ein ausgeschlafener, etwas weniger gebräunter Teenager ist mit Sicherheit ein entspannterer Zeitgenosse als einer, der früh aufstehee muss, damit die Eltern zufrieden sind. 

 

Urlaub mit Teenagern #8: Habt Spaß miteinander

Viele Teenager wollen Spaß und Action haben und warum nicht mal etwas im Urlaub tun, was total abgefahren ist? Rafting, tauchen, Canyoning, Kite Surfen lernen – lasst auch eure Kinder den Tag bestimmen und lasst euch als Eltern darauf ein, was die Jugendlichen gerne machen wollen. Das schafft Augenhöhe und gibt den Kids das Gefühl, gesehen und beachtet zu werden. 

 

 

Ich verstehe natürlich, dass Eltern vor allem im Urlaub auf gemeinsame Zeit bestehen und erwarten, dass jeder Spaß dabei hat. Denn schließlich kostet der Sommerurlaub ein Haufen Geld. Doch bitte liebe Eltern, versteht eines: Jugendliche passen sich eine Zeit lang nicht an, sie nabeln sich ab, sie gehen ihren eigenen Weg. Wer darauf Rücksicht nimmt, hat dann während des Urlaubs auch Spaß mit den Teenies. 

 

 

Entspannter Urlaub mit Pubertieren geht prima. Aber dazu beachtet bitte folgende Regeln: 

  • Teenager nach ihren Wünschen fragen und diese in die Urlaubsplanung mit einbeziehen
  • Erlaubt den Jugendlichen, dass deren Vorstellung eines schönes Urlaubes andere sind als die der Eltern 
  • Gewährt den Teenagern im Urlaub Freiräume und erlaubt ihnen, sich abzunabeln 
  • Erwartet nicht, dass sich die Kinder im Urlaub anders verhalten als daheim 
  • Vergleicht den Teenie von heute nicht mit dem Kind von vor 3 Jahren 
  • Gesteht den Jugendlichen zu, dass sie auch im Urlaub ihre eigenen Wege gehen dürfen 
  • Erlaubt den Teenagern, dass sie via Smartphone Kontakt zu ihren Freunden halten
  • Versteht, dass Eltern möglicherweise andere Vorlieben und Ziele im Urlaub haben als die Jugendlichen 
  • Eltern sind vielen Teenagern peinlich, die wollen nicht mehr mit den Kleinen im Wasser balgen und toben (nagut eine Runde Wasserball geht dann schon mal) 
  • Teenies benötigen Schlaf, viel Schlaf. Bitte plant dies in eure Tage mit ein
  • Wer seinen Teenager im Urlaub laufen lässt, der hat vielleicht etwas weniger Zeit mit seinem Kind, hat aber sehr viel für die dauerhafte Bindung getan. 
  • Habt Spaß mit euren Jugendlichen! Es gibt immer auch Dinge, die die Kids cool finden, macht doch mal mit! 

 

 

So klappt es:

  • Vereinbart ein paar wenige feste Regeln, wie z.B. mind. eine gemeinsame Mahlzeit am Tag für die ganze Familie (am besten nicht das Frühstück) 
  • Ausflüge gemeinsam organisieren und die Ziele gleichberechtigt aussuchen 
  • Jeder darf sagen, was er gerne hätte, sich wünscht, erwartet
  • Einmal am Tag gemeinsame Poolzeit / Badezeit / Spaßzeit einplanen 
  • Lasst auch die Kinder entscheiden, wie die Tage aussehen sollen 
  • Leben und leben lassen für alle 
  • Jeder darf andere Vorstellungen von einem schönen Urlaub haben, das ist ok. 
  • Eltern sollten demokratisch nicht diktatorisch entscheiden, wie der Jahresurlaub aussieht. 

 

 

 

Jugendliche sind toll und man kann mit ihnen eine großartige Zeit verbringen, wenn man sie in ihrer Welt abholt und sich darauf einlässt, dass die Kids auch ihre Meinungen und Wünsche haben. Sobald wir unsere Elternerwartungen herunterschrauben und den Teenagern auf Augenhöhe begegnen, legen wir die beste Grundlage für einen tollen Urlaub. 

 

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